Cape Ann
 

Cape Ann


Die letzten Tage unserer Ferien wollen wir am Meer verbringen. Wir entscheiden uns für die weit in den Atlantic hineinreichende Halbinsel Cap Ann nördlich von Boston (geplant aber ausgebucht war das bekanntere - aber anscheinend auch überlaufenere Cape Cod). Wie sich herausstellt, ist Cap Ann ein landschaftliches Juwel mit pittoresken Dörfern und traumhaften Buchten. In Gloucester auf einem gemütlichen und schön gelegenen Campingplatz mit sehr freundlicher Führung finden wir ein schönes Plätzchen für unseren Camper. Wie immer ist unser Motorhome mit 31 Fuss (ca. 9.5m) eines der Kleinsten.... . Camper so gross wie Reisecars sind oft anzutreffen. Hier über dem Teich ist halt alles grösser!

Strandtag - wir verbringen den ganzen Tag an „unserem“ Strand, den wir in 10 Velominuten erreichen. Es ist herrlich - das Meer jedoch bedeutend kälter als in den Südstaaten. Ca. 300 km nördlich von uns (ab Brunswick in Maine) ist das Wasser noch kälter, da die Küste dort nur ca. 16 Wochen im Jahr eisfrei ist. Wir geniessen bei  anfangs bedecktem und nachmittags wunderschönem Wetter das Strandleben und erleben wie die Flut, das als wir ankamen noch weit entfernte Meer immer näher zu uns bringt. Anstatt zu Fuss im Sand Muscheln und Krebse zu entdecken und auf zwei grosse am Strand liegende Steine zu kraxeln, können wir nun Tauchen und Schwimmen und springen von den Steinen (wir wissen wo sie sind) ins Meer. Es macht grossen Spass... Auch an Land gilt es grosse Steine zu erklimmen - unsere Kinder teilen „Ihren“ Stein mit den Möven und geniessen die herrliche Aussicht.

Heute heisst es Cape Ann erkunden. Wir fahren entlang der Küste und machen Halt in Gloucester, Rockfort und Halibut Point.

In Gloucester (ältester Hafen der U.S.A.) besuchen wir den Markt  und schlendern entlang der Stände - d.h. wir schlendern und Daniel rennt voraus - sodass das Ganze ohne sonderlichen Spass weiblicherseits endet. Oh Glück - in Gloucester leben historisch bedingt viele Italiener aus Sizilien und haben dementsprechend feine Restaurants und Geschäfte. Wir decken uns also mit feinem Essen ein: Brot - richtiges Brot....., Oliven, Salsiccia Siciliana, Pizza, Dolci und sogar Arancini. Das Essen in Amerika ist wirklich nicht sonderlich gut - deshalb muss man solche Gelegenheiten sofort ausnützen. Nach 20 minütiger Fahrt entlang der schönen Küste erreichen wir bereits das pittoreske Rockfort . Auf der pierartigen, kleinen Landzunge bummeln wir (die einen mit mehr, die anderen mit weniger Abstecher in die kleinen Geschäfte) durch die schnuckelige Laden- und Restaurantstrasse. Frischer kann der Fisch und Hummer nirgends sein - wir gönnen uns also ein feines Mittagessen im typischen Hummer-Restaurant. Der Fisch und Hummer ist täglich frisch und der Preis vom Fang abhängig. Es ist bereits am eindunkeln und wir fahren noch zum Halibut Point (State Park - bis 21 h geöffnet). D.h. wir lassen den Camper auf dem Parkplatz und können zu Fuss auf verschiedenen Wegen den äussersten Teil dieses Kapps entdecken. Essen auf einem Steintisch unser mitgebrachtes z‘Nacht (Pizza u. Arancini... fein) und geniessen einen wunderbaren Ausblick auf den Atlantik. Dort tummeln sich u.a. unterschiedliche Walarten, Delfine und selten sogar Orcas.  Zu Gunsten der Reisekasse, wo bald Ebbe herrscht, verzichten wir auf die vielerorts in Cape Ann angebotenen Möglichkeit mit dem Schiff eine Walbeobachtungstour zu machen. 

Stattdessen wollen wir den letzten Tag hier nochmals am Strand verbringen. Da es bewölkt ist und leicht regnet, gehen wir es langsam an, schreiben unsere Berichte, lesen und gönnen uns ein ausgedehntes Frühstück. Am frühen Nachmittag scheint die Sonne - wir montieren die Badekleider, steigen aufs Velo und los gehts. Unser Lieblingsplatz am Strand ist noch frei....die Kinder rennen ins Meer. Doch das Vergnügen dauert nicht lange, da kommt ein Gewitter auf und die Bay-Watch Boys and Girls rufen oder pfeifen die Badenden aus dem Meer (das machen sie sobald bei einem Gewitter der Abstand zwischen Blitz und Donner unter 20 Sek. liegt). Wir erreichen unseren Camper noch trockenen Fusses. Ich koche Reis und Curry-Poulet-Geschnetzeltes, und wir verbringen einen gemütlichen Abend bevor es morgen weitergeht nach New Haven.

Geschrieben von Claudia (43)